Die Begegnungen mit den Menschen in unserem schönen Landkreis bereiten mir viel Freude, denn ich treffe so viele Menschen wie sonst nicht in so kurzer Zeit. Die Menschen sind interessiert, freundlich, aufgeschlossen und setzen sich mit der Wahl eines neuen Landrates oder bald Landrätin auseinander. Dass es so entspannt und angenehm sein könnte, hätte ich nicht erwartet.

Begegnungen mit „der Konkurrenz“ machen ebenfalls Freude. So konnte ich beim Feuerwehrtag der VG Herrstein-Rhaunen in Veitsrodt Frau Manuela Petry und Herrn Rouven Hebel kennenlernen, mit denen ein netter Austausch möglich war und wir gemeinsam sogar viel zu lachen hatten. Und so waren wir uns mit ebenso viel Humor zum Abschied einig, dass wir uns gegenseitig nicht „viel Erfolg im Wahlkampf“ wünschen dürften. Gerne hätte ich auch die anderen Kandidaten kennengelernt, aber die Masse der von Parteien nominierten Kandidaten waren laut Auskunft des Moderators seltsamerweise beim Grillfest der FDP, so dass dies leider nicht möglich war.

Freude macht auch die Berichterstattung in den Medien, wenn sie sachlich ist und der Information dient.

Keine Freude macht es, wenn in einem Kommentar einer Redakteurin der Nahe Zeitung einzelne Kandidatinnen – so auch ich – wegen Ihrer Parteilosigkeit mit dem Attribut „realitätsfern“ und als außerhalb der „gelebten Demokratie“ stehend diskreditiert werden. Und wenn nur wenige Tage später eine andere Kandidatin – ebenfalls parteilos, wie es im Bericht auf der Homepage der Nahe-Zeitung am 11.09.23 verlautete – die Kandidatin der SPD, nicht genauso als „realitätsfern“ und außerhalb der „gelebten Demokratie“ dargestellt, sondern bestens beschrieben wird. Überraschend ist dies nicht, bei der von Anfang an leicht zu erkennenden Vorliebe der Redakteurin für diese Kandidatin, die parteilos von der SPD gegen ein langjähriges SPD Mitglied  nominiert wurde. Wie passt das zusammen? Parteilose wie Frau M. P. und ich sind realitätsfern und außerhalb der gelebten Demokratie? Frau C. P. ist dies – obwohl parteilos – nicht, weil die SPD sie nominiert hat? Darüber kann man sich nur wundern und es gehört darum zu dem Teil der keine Freude macht, weil hier durch Medien nicht berichtet, sondern der Versuch der Wahlwerbung gemacht wird.

Doch was soll´s? Die Leser werden sich ihren Teil denken und ihr eigenes Urteil bilden, denn so habe ich die vielen Menschen, die mir begegnet sind kennengelernt, als interessiert und kritisch.

Wirkliche Sorge kann einem hingegen die Politikverdrossenheit machen, denn Aussagen wie „Bleiben Sie mir weg mit Parteien“ oder „Ich habe genug von Politik“ bekomme ich sehr oft zu hören. Auch wenn die Wahl eines Landrats eine Personenwahl ist und für die Wahl keine Notwendigkeit für eine Parteizugehörigkeit besteht, halte ich diese Aussagen für bedenklich. Wie ich bereits an anderer Stelle erläutert hatte, sind Parteien Grundelemente einer repräsentativen Demokratie, wenn auch nicht wie bei dieser Wahl alleinige Gralshüter. Es wird nicht ausreichen, dass ich versuche, die Menschen zu überzeugen, wählen zu gehen. Hier sind die Parteien gefragt, eine glaubwürdige Politik zu machen, um die Menschen zu überzeugen, dass sie das von vorherigen Generationen erkämpfte Wahlrecht nicht einfach aufgeben.

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